Wolf - Übung


Die Wolfsübung stärkt die Seele, reinigt die atemwege der Nase und stimuliert die Geruchs und Geschmacksnerven. Sie setzen sich in einen Stuhl Die Hände formen sie zu Wolfsklauen, legen diese auf die Oberschenkel. Sie schließen die Augen. Sie sehen einen Tannenwald vor sich, im Tal liegt der frühnebel. Es ist noch etwas frisch, die Luft ist rein und klar. Sie hören Äste knacken, sehen den ersten Wolf in seinem dichten Fell. Jetzt sind sie selbst ein Wolf. Sie sehen ihre Schnauze, spüren ihren feuchten Atem. Sie sind wachsam, nichts entgeht ihren wachen Augen. Hunderte verschiedene Gerüche steigen in ihre Nase. Versuchen sie sich vorzustellen, wie ein Tannenzapfen riecht oder wie die Blüten eines Kirschbaumes duftet. Nehmen sie jetzt ihre Tatzen (Hände) und fahren sich damit durch das Gesicht. Vom Nasenansatz zwischen den Augen die Nase entlang, an den Flügeln vorbei, dann schräg über die Wangen. Stellen sie sich vor, sie putzten so ihr Fell. Bleiben sie so lange bei den Wölfen, bis das Bild verflacht. Danken sie dem Wolf für seine Energie, danken sie ihrer Nase und ihrem Mund.

Biologie
So wie es aussieht, sind Wölfe unter allen frei lebenden Säugetieren die am meisten missverstandenen. Es ranken sich viele grausame Geschichten um sie, aber es gibt keine Beweise für die Grausamkeit von gesunden Wölfen, die in Wirklichkeit freundlich, gesellig, intelligent und loyal sind. Sie haben einen starken Familiensinn und eine hochentwickelte sozial organisierte Lebensgemeinschaft. Wölfe leben sehr gesellig in einem komplexen Familienverband, dem Rudel. Dieses umfasst 5-10 Tiere. Es gibt zwar ein Alpha-Männchen und ein Alpha-Weibchen, aber Wölfe sind weder völlig autokratisch noch demokratisch – sie vermischen diese beiden Systeme. Ein Wolf kämpft nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Wölfe besitzen ein großes Kommunikationsspektrum an Körpersprache sowie auch an stimmlicher Sprache. Innerhalb des Rudels paaren sich nur die zwei ranghöchsten Tiere, aber das ganze Rudel sorgt sich um die jeweiligen Welpen. Sie sind ausdauernde Läufer. Ihre Sinne sind sehr gut ausgebildet, wobei der Geruchssinn am stärksten entwickelt ist.
Es gibt mehrere verschiedene Arten je nach Verbreitungsgebiet; der europäische Wolf erreicht eine Länge bis 2 Meter und ein Gewicht bis 50 kg. Die Fellfarbe reicht von Weiß bis Schwarz.

Zuordnungen
Die Schlüsselworte: Intuition, Kennenlernen der Schatten, Wächter, Loyalität, Tapferkeit.
Die zugeordnete Rune: Tiwaz.
Sternzeichen: Im Indianischen Medizinrad - 23.02. bis 20.3..
Zugeordnete Steine: hauptsächlich Jade, Onyx, Goldtopas.
Zugeordnete Farben: Rot, Schwarz, Weiß, Violett.
Symbole für die Eule: Januskopf.
Die Tarotkarte: Die Gerechtigkeit.
Das Eulenamulett: steht für Führung, Schutz.
Im Traum: symbolisiert starke innere Kämpfe mit den eigenen Wünschen und Zweifeln. Ganz allgemein gesehen warnt der Wolf, meist vor einem unangenehmen Gegner oder schlechter Gesellschaft oder einer lauernden Gefahr aus dem Unterbewusstsein. Er kann auch auf Führerschaft aufmerksam machen.
In der Fabel: Isegrim
In der Alchimie: steht der Wolf für die Doppelnatur von Merkur, dem philosophischen Quecksilber.
Astronomie: Dem Wolf wurde auch am südlichen Sternhimmel ein Sternbild zugeordnet.


Spirituelle Seite
Der Wolf als Krafttier bringt Treue, innere Stärke, Intuition, Lernen, sichere Instinkte, Vertrauen in deine Kraft, innere Geborgenheit und Wärme in dein Leben. Er lehrt dich, deinen Visionen zu folgen und deine Ideen umzusetzen. Er zeigt dir auch, dass du keine Kämpfe benötigst, um dich durchzusetzen. Du musst nichts beweisen. Er zeigt dir, wie du mit der entsprechenden Körpersprache jede Mitteilung verstärken kannst. Der Wolf ist der Inbegriff des wilden Geistes und doch kann er dir die richtige Balance zwischen Autorität und Demokratie vermitteln, indem er dich lehrt, dass wahre Freiheit auch Disziplin erfordert. Auf Grund seiner Rudelzusammengehörigkeit vermittelt er dir auch ein entsprechendes Gruppenbewusstsein und den Wert und die Achtung für Familie und Kinder. Der Wolf stellt dir die familiären Kräfte zur Verfügung, auch wenn sie von deiner biologischen Familie gerade nicht eingebracht werden: er lehrt, schützt, begleitet dich, fängt dich auf, tröstet dich, spricht dir Mut zu, ist immer für dich da – er zeigt dir, dass du niemals allein sein wirst. Wenn der Wolf auftaucht, ist es auch oft Zeit, dem Alltag ein neues Outfit zu verpassen. Mache Dich auf eine neue Reise und übernimm Verantwortung und Kontrolle für Dein Leben. Er kann dir auch mitteilen, dass du nun bereit bist, deine Kräfte und dein Wissen anderen mitzugeben.
Lichtseite: Der Wolf zeigt dir, wie du dich klar und unmissverständlich ausdrücken kannst und somit Grenzen abstecken kannst. Er lehrt dich, wie du in einer Gruppe leben sollst und wann es Zeit ist, die Führung zu übernehmen. Er lehrt dich, zu kämpfen und wie du dir Gehör verschaffst. Er macht dich zu einem guten Führer voll Kraft und Demut. Seine Lehre beinhaltet: deiner Intuition zu vertrauen; dich mit der Gemeinschaft abzusprechen und feste Regeln zu definieren; nichts zu fürchten, wenn man die Zeit alleine verbringt; die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Schattenseite: Manchmal kommt der Wolf in unser Leben, um uns zu zeigen, dass wir nichts vergeuden sollen und dass wir geistig lebendig bleiben sollen. Er könnte dir auch zeigen, dass Du deine gegenwärtige Situation nicht so eng sehen solltest und eventuell alte Gedanken und Muster zur Seite legen solltest, damit du nicht in Stagnation verfällst.
Er steht hier auch für Verschlagenheit, Intrigen, Feigheit, Wildheit, Unbeherrschtheit, Gerissenheit, Gier. Auch für Machtmissbrauch und Angriff.


Symbolik des Wolfes
Man begegnet dem Wolf sowohl als negatives als auch als positives Symbol. In vielen Kulturen ist er ein Sinnbild für Krieg und Aggression. Der Wolf ist oftmals ein Begleiter von Totengöttern und hat auch eine Beziehung zur Unterwelt; so trug z.B. Hades einen Mantel aus Wolfspelz. Wie der Hund zeigt sich der Wolf auch gelegentlich als Seelenführer. In alter Zeit war der Wolf auch ein beliebtes Totemtier in Europa, woran heute noch die entsprechenden Namen erinnern. In unseren Breiten wurde der Wolf erst im Mittelalter zum Sinnbild des Bösen, was sich hartnäckig bis heute hielt.
In Ägypten: ein Attribut der alten Götter Chontamenti und Upuaut. Auch Horus oder Anubis wurden mit dem archaischen Wolfsgott Upuaut, einem Spross der Isis-Nephthys gleichgesetzt.
In China: bedeutet er Habgier. Aber es gab auch einen himmlischen Wolf, der bei den Mongolen als Ahne des Dschingis-Khan und bei den Chinesen als Wächter des Himmelspalastes galt.
Im Christentum: symbolisiert er das Böse, den Teufel, Grausamkeit, Ketzerei, das Sinnbild des falschen Propheten. Er war allerdings auch ein Attribut von Franz von Assisi. Des Weiteren symbolisiert er die den Glauben bedrohenden Mächte (Wolf und Lamm). Unter den 7 Todsünden steht der Wolf für Völlerei sowie den Geiz.
In der Kultur der Azteken: ein heulender Wolf ist der Gott des Tanzes.
In der griechischen Kultur: war er ein Attribut von Kriegsgott Ares. Als lichtvolles Symbol erschien er auch als Begleiter von Apollon Lykios, um den sich genauso wie um Zeus Geschichten ranken. Der Wolf steht auch in einer engen Beziehung zum Eichenkult.
In der römischen Kultur: ebenfalls ein Attribut von Mars. Als positiver Aspekt war es eine Wölfin, die die ausgesetzten Zwillinge Romulus und Remus nährte. In der lupercalischen Höhle war ihr eine Statue errichtet worden und sie war auch unter dem Namen Acca Larentia bekannt. Jedes Jahr wurde sie bei dem Fest der Wölfin (Lupercalien) gefeiert.
In der hinduistischen Kultur: erscheint er oft als Begleiter furchteinflößender Gottheiten.
Im Judentum: hier war er ein Symbol für Grausamkeit und Blutdurst.
In der keltischen Kultur: in den Erzählungen der Kelten verschlingt der Wolf abends die Sonne. Er steht hier auch sowohl für die meist tief verborgenen Schattenbereiche unseres Lebens als auch für Intuition und Lernfähigkeit. Das Wort „faol“ bedeutet Wolf. Neben der Katze war auch der Wolf der Mondgöttin heilig. Er wird Cerridwen zugeschrieben. Die Druiden verehrten den Wolf als Schützer und Bewahrer der Gemeinschaft. Die Zeit von Jänner bis Februar wurde als Wolfszeit bezeichnet, in welche auch das Jahresfest Imbolc hineinfällt. In der keltischen Tradition war man ihm freundlich zugeneigt, wie auch Geschichten um Morrigan, Cu-Chulainn, König Cormac und Merlin zeigen.
In der nordischen Kultur: war der Wolf ein Symbol für Sieg. Zwei Wölfe, Geri und Freki waren Odins Begleiter; sie galten als göttliche Hunde. Manches Mal wurde der weise Odin sogar mit einem Wolfskopf dargestellt. Der Wolf symbolisiert aber auch das Ende der Welt. Loki tritt in Wolfsgestalt auf. Und als der zerstörerische Fenrir-Wolf (der kosmische Wolf) brachte er das Böse. Er wurde auch als Reittier für Riesinnen, Odin und die Walküren beschrieben.
In der amerikanischen Kultur der Ureinwohner: die hier positiven Merkmale, die dem realen Leben entnommen wurden, sind so zahlreich, dass es nicht erstaunlich ist, dass die Indianer sie beinahe zu Göttern erhoben. Die Indianer sahen den Wolf als Lehrer und Führer an.
Im magischen Volksglauben: sah man den Wolf als dämonisches Tier. Er wurde auch öfters als Reittier von Hexen und Zauberern dargestellt bzw. Hexen, Zauberer und Teufel erschienen selbst in Gestalt eines Wolfes. Auch als Werwolf ist er hier bekannt.

Oft war die Göttin selbst die große Wölfin, wie im Kult der Lupa oder Feronia, der aus dem sabinischen Matriarchat stammte (siehe auch oben).