Tiere


Die Feder

Federn waren im alten Ägypten von sakraler Bedeutsamkeit: Man glaubte, dass jede Seele nach dem Tod auf einer Waage gegen die Feder der Maat – die Mutter, deren Name "Wahrheit" bedeutete – aufgewogen werde. So zeige sich dann, ob der oder die Verstorbene zu schwer von den Sünden belastet sei. "Leicht wie eine Feder" bedeutete, der Schuldenlast enthoben zu sein. Federn waren auch Symbol des Luft-Elementes und natürlich der Vögel, die man im allgemeinen als reinkarnierte Seelen betrachtete.

Eber

Der wilde Eber war in der keltischen Ikonographie und Mythologie allgegenwärtig. Die Rückenborsten angriffslustig aufgestellt, schmückt er Münzen, Posaunen und Helme , die im gesamten keltischen Raum, von England über Ungarn bis Rumänien, gefunden wurden. Sein ungestümes Verhalten machte ihn zu einem kriegerischen Symbol, aber er war auch als Jagdbeute begehrt. Er stand in einem besonderen symbolischen Verhältnis zu den Jagdgöttern. Archinna, die Jagdgöttin der Ardennen, wurde mit einem Dolch in der Hand an der Seite eines wilden Ebers dargestellt. Da sein Fleisch sehr beliebt war, verband man mit dem Eber aber auch Feste und Feierlichkeiten.

 

Stier

Angriffslust und Stärke galten bei den kriegerischen Kelten als lobenswerte Eigenschaften, die auch ihre wichtigsten Tiersymbole auszeichneten. Der ungezähmte Stier wurde in allen von Kelten besiedelten Regionen Europas geschätzt, obwohl sich in die kriegerischen Anklänge ein Symbolismus mischte, der von seinem häuslichen Gegenpart, dem Ochsen beeinflußt war, der für eine reiche Ernte stand. Anscheinend galt der Stier auch als Fruchtbarkeitssymbol: Es gibt Hinweise, daß bei von Druiden veranstalteten Fruchtbarkeitsriten ein weißer Stier geopfert wurde.

 

Hund

Der Hund wurde mit der Jagd, dem Heilprozeß und dem Tod assoziiert. Abbildungen aus dem keltischen Europa zeigen Jäger und Jägerinnen in Begleitung von Hunden , die bei der Verfolgung der Beute halfen und auch als Schutztier dienten. Die Göttin Nehalennia, die an der holländischen Küste verehrt wurde, befindet sich auf Darstellungen in Begleitung eines besonders freundlich Wirkenden Hundes - ein Symbol für ihren Schutz. Bestimmte Krankheiten wurden mit eine Salbe aus Hundefett behandelt. Und die Verbindung des Hundes mit dem Tod wird in den kaniden Figuren des Jenseits offenbar. Das "Mabinogion" schildert Arawn, den Gott der Unterwelt, umgeben von weißen Hunden mit roten Ohren.

 

Pferd

Als Symbol für Schnelligkeit, Schönheit und sexuelle Potenz genoß auch das Pferd bei den Kelten religiöse Verehrung. Hügelfiguren wie Felszeichnungen zeigen immer wieder heilige Abbildungen des Pferdes. Man verband es mit dem Sonnengott, der auf den Steinsäulen Galliens und Westgermaniens oft hoch zu Roß dargestellt wurde. Aber die bekannteste religiöse Pferdefigur der Kelten war die Fruchtbarkeitsgöttin Epona, die Schutzpatronin der Reiterkrieger. Münzen aus der Eisenzeit tragen Bilder von Reiterinnen und Wagenlenkerinnen.

 

Widder

Auch der Widder hatte bei den Kelten wegen seiner Stärke und Angriffslust Kultstatus inne. Dies galt besonders für die romano-keltische Periode in Gallien und Britannien. Man assoziierte ihn mit dem römischen Gott Merkur, aber vieles deutet darauf hin, daß er für die Kelten eher ein Kriegssymbol war, da er oft gemeinsam mit einem Kriegsgott abgebildet wurde. Eine rätselhafte Abwandlung des Widder-Symbols ist die widderköpfige Schlange. In ihr vereint sich die Potenz und Angriffslust des Widders mit der Verbindung der Schlange zur Unterwelt und zur Erneuerung. Oft befand sich diese Figur in Gesellschaft von dem mit einem Hirschgeweih gekrönten Gott Cernunnos.Hirsch Cernunnos, der Gehörnte, der Herr der Hirsche, war einer der Mächtigsten unter den zoomorphen Göttern der Kelten. In all seiner Pracht ist er auf einer Seite des Gundestrup -Kessels (Kessel der Wiedergeburt) abgebildet, umgeben von Symbolen der Fruchtbarkeit und des Wohlstands sowie einem Hirschen und der widderköpfigen Schlange.

 

Der Hirsch verkörpert mehr als nur Männlichkeit und Kampfeslust. Er, der König des Waldes, wurde wegen der Ähnlichkeit von Geweih und Zweigen mit den Bäumen assoziiert. Und weil der Hirsch im Frühling oder Herbst sein Geweih abwirft - wie zahlreiche Baumarten ihre Blätter zur Winterzeit - wurde er zum Symbol für das zyklische Wachsen und Vergehen der Natur. Neben dem Eber war er die begehrteste Jagdbeute der Kelten.

 

Adler

Ein anderes Tiersymbol der Kelten mit einer engen Verbindung zur römischen Sagenwelt war der Adler, das Symbol für den Himmelsgott Jupiter. In der romano-keltischen Periode ging der Sonnengott der Kelten mitsamt seinem symbolischen Bezug zum König der Lüfte in dieser römischen Gottheit auf. Die beeindruckende Spannbreite der Flügel des Adlers und seine Fähigkeit, in großen Höhen emporzusteigen, machten ihn zum naturgegebenen Begleiter eines Himmelsgottes. Im "Mabinogion" wird Lleu, ein himmlischer Krieger, dessen Name "der Kluge mit der starken Hand" bedeutet, von einem tödlichen Schlag getroffen. Sogleich verwandelt er sich in einen Adler und läßt sich in einer Eiche nieder, dem heiligen Baum Jupiters.

 

Drache

In Darstellungen keltischen Ursprungs wird der Drache häufig in Knotenwerken dargestellt. Oft hat er ein schnabelähnliches Maul. Er wird meistens mit kriegerischen Handlungen in Verbindung gebracht und steht somit für Streitmacht, aber auch für Helden.

 

Eule

Die Eule wird in vielen Kulturen verehrt. In erster Linie wird sie als ein Symbol der Weisheit gesehen. Auch Beschützerfunktionen werden ihr nachgesagt.

 

Hahn

Der Hahn galt bei den Kelten als heiliges Tier und in einigen Gebieten wurde er auch nicht verzehrt. Er galt als der Verkünder des neuen Tages. Ebenso symbolisierte er Liebeslust, Fruchtbarkeit Überfluß. Als kämpferischer Vogel ist er auf Helmen und Münzen zu sehen.

 

Hase

Wie auch der Hahn galt der Hase in vielen keltischen Gebieten (besonders in Britannien) als heiliges Tier und wurde nicht verspeist. Er gilt als Tier des Mondes und symbolisiert somit Wachstum und Fruchtbarkeit.

 

Kuh

Die Kuh galt bei den Kelten als eine Verkörperung der Muttergöttin. Ausserdem steht sie für Wiedergeburt, Stärke und Fruchtbarkeit.

 

Schlange

Einfache Zickzacklinien sind als früheste Darstellungen von Schlangen zu finden. Zu späteren Zeiten wurden sie in Spiralform und auch als Schlangenlinien dargestellt. Ihre Fähigkeit zur Selbsterneuerung (Abstreifen der alten Haut) machte sie zu einem Symbol der Wiedergeburt. Durch ihre große Anzahl an Nachkommen wurden sie außerdem für ihre Fruchtbarkeit verehrt. In vielen Geschichten findet man Schlangen als Wächter wichtiger und geheimnisvoller Stätten.

 

Schwan

Schwäne sind in der keltischen Mythologie oft Ziel von Verwandlungen, sowohl zur Strafe als auch zur Rache. Ihr weisses Federkleid steht für Reinheit, ihre Gestalt für Anmut.

In vielen irischen Sagen haben Schwäne magische Kräfte. Sie kommen aus Magnel und oft tragen sie goldene oder silberne Ketten um den Hals oder sind mit diesen aneinander gebunden. Menschen und Götter nehmen freiwillig oder unfreiwillig die Gestalt von Schwänen an, und insbesondere die De Danaan verwandeln sich häufig in Schwäne.

 

Spinne

Die Große Göttin in den Mythen wird mit der Spinne in Verbindung gebracht. Die vorhellenische Athene trug als Spinnerin des Schicksals einstmals den Namen Arachne – eine Spinneninkarnation. Die Dreifache Göttin erscheint in drei Funktionen: Sie spinnt, misst und durchtrennt den Lebensfaden.