Symbole - die Sprache der Göttin


Ein Symbol im Göttinnenkontext hat immer etwas von einem Hologramm oder einer Facette.

Es ist ein Blickwinkel auf das Ganze – im Einzelnen ist stets das Ganze zu erkennen.

 

So hat eine Forschung und Arbeit verschiedener Menschen, auf den Spuren der matriarchalen Göttinnenkultur, in den Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung ergeben, dass Göttinnensymbole wohl immer mehrdimensional zu verstehen sind und immer einen sehr handfesten Bezug zur Natur und somit auch zum „Alltag“ besitzen, also nicht sinnentleert abstrakt gedacht werden können.

Vor allem scheint auch ein Symbol zu dem nächsten zu führen.

Der Apfel

Der Holunderbusch

Wasser

Die Mondin

Wellenlinien

Das bekannteste Symbol der Göttin ist der Halbmond. Den trugen auch die Priesterinnen Avalons auf der Stirn.

Der Hügel

Die Spirale

"Die Spirale ist das Symbol für Entwicklung schlechthin. Sie erscheint als Spiralnebel im Universum, als Strudel in der Tiefe des Meeres, als Windbewegung auf der Erde und als DNS-Spirale im menschlichen Körper." (Christa Mulack) Sie findet sich auch in der Schlangensymbolik wieder.

Schon vor 5000 Jahren wurden Spiralen in Irland in große Steine gehauen, die vor Gräbern und Heiligtümern standen. Später sind Spiralen zur Verzierung von Büchern verwendet worden, und sie finden sich bis heute auf Schmuckstücken - Anhängern, Ringen, Armspangen und Broschen. Was die Spiralen bedeuten, ist nicht ganz sicher, aber man nimmt an, dass sie für das Leben, die Zeit und die Ströme des Wassers stehen. Die Kelten hatten die Vorstellung, dass die Zeit in Kreisen oder Spiralen läuft; so wie es immer wieder Frühling wird, kommen immer wieder die gleiche Zeiten und die Menschen erleben immer wieder die gleichen Dinge: Geburt, Leben, Tod.

Sowohl die Einzelspirale als auch die Doppelspirale gehören zu den heiligsten Symbolen des neolithischen Europa. Sie war mit der Vorstellung von Tod und Wiedergeburt verbunden: mit dem Eintritt in den geheimnisvollen Schoß der Erde, dem Vordringen bis zu seinem Mittelpunkt und dem Verlassen des Schoßes auf demselben Weg.

Das Labyrinth

Nach Christa Zettel sind Labyrinthe und die Darstellung von Spiralen und "Wollknäuel" Wiedergaben schamanischer Erfahrungen. Außerkörperliche Reisen, "Ego-Tod"-Erfahrungen, die Begleitung der AdeptInnen durch eine Priesterin/Schamanin - all dies drückte sich im Symbol der Spirale, später des Labyrinths aus. "In den 'allerältesten Zeiten', überliefert das I-Ging, wurden die Menschen durch ein 'System von Knoten' regiert. Auf die Darstellung derartiger 'Knoten', die auch den Hintergrund zu Ariadnes berühmtem 'Wollknäuel' bilden, mit dessen Hilfe Theseus sicher aus dem 'Labyrinth' seiner eigenen Seele herausfindet, stößt man im 'keltischen' Britannien so wie bei Abbildungen schamanistischer 'Reisen' in ein anderes Bewusstsein..." (Christa Zettel) Sie stellt außerdem eine Verbindung zur Knotenschrift der Inka her.

Die Doppelaxt

Die Labrys oder Doppelaxt ist eine aus dem Kontext des minoischen Kreta und der karischen Kultur bekannte Kultaxt. Die Labrys war in Kreta als Ritualwaffe in Gebrauch. Das Wort Labrys stammt wahrscheinlich aus einer vorgriechischen und vorindoeuropäischen Sprache auf Kreta, dem Eteokretischen. Möglicherweise leitet sich auch das Wort Labyrinth davon ab, dass etwa Haus der Doppelaxt bedeuten würde. Allerdings steht dieser Interpretation das meist viel zu weiche Material der gefundenen Objekte entgegen. Gebrauchsspuren sind meist nicht erkennbar was auf eine symbolische, schmückende oder kultische Bedeutung hinweist. Die Kultaxt wurde als Grabbeigabe nur im Kontext mit Frauen gefunden. Umstrittene Deutungen sind die folgenden: Marija Gimbutas hat darauf hingewiesen, daß sich die Labrys (Doppelaxt) von Schmetterling ableite, und tatsächlich finden wir eingravierte Schmetterlinge auf einigen der frühen Äxte, während manche der reicher verzierten Äxte fast genauso aussehen wie Schmetterlingszeichnungen (Rachel Pollack). Pollak deutet weiterhin an, dass es ein sich bei dem Objekt um ein Symbol handeln könnte mit den weiblichen Schamlippen dargestellt würden. Funde ähnlicher Doppeläxte wurden im britischen Stonehenge gemacht. Auch die mesopotamische Göttin Inanna/Ischtar hat eine Doppelaxt als Attribut. Die Labrys wird heute von Lesben als Zeichen und Schmuckstück benutzt. Sie soll die Streitbarkeit der Amazonen und die Frauenbefreiung symbolisieren.

Die Mondsichel

Die Mondsichel Die Mondsichel ist ein heiliges Zeichen für die Göttin sowie ein Symbol für Magie, weibliche Energie, Fruchtbarkeit, üppiges Wachstum und die geheimen Kräfte der Natur. Sie wird bei Anrufung der Göttin und aller Mond-Gottheiten (männlichen und weiblichen), in der Mondmagie, bei Sabbat-Zeremonien und Heilungsritualen bei Frauen verwendet.

 

Das Dreieck

Das Dreieck ist in der westlichen Magie ein Zeichen für begrenzte Erscheinungen und wird in Ritualen verwendet, um Geister zu beschwören, indem man das Siegel oder Zeichen des Wesens, das gerufen werden soll, im Zentrum des Dreiecks platziert. Achtung!! Das ist nichts für Anfänger!! Außerdem ist das Dreieck, das Aquivalänt zur Zahl Drei (eine mächtige magische Zahl), ist auch ein heiliges Symbol für die Dreifache Göttin: Jungfrau, Mutter, weise alte Frau. Hängend verkörpert es das männliche Prinzip.

Das Walknut

Das Walknut, ist das Opfersymbol, das schützendes Knotensymbol und Zeichen für das Schicksal. Auch Triquetra genannt, ist ein antikes Symbol der weiblichen Dreifaltigkeit. Sie besteht aus drei yoniförmigen Fischblasen, die so miteinander verflochten sind, dass aus ihnen die "türlose" Version dieses Musters entsteht, die immer als magischer Schutz galt. Manchmal waren die drei Fischblasen durch einen weiteren äußeren Kreis noch mehr verflochten.

 

Die Schlange

Der Kessel

Der Kessel war das wichtigste weibliche Symbol der vorchristlichen Zeit, und deshalb assoziieren ihn die Christen ganz allgemein mit Hexerei. Die ägyptische Hieroglyphe für die große Tiefe des Weiblichen, den Schoß, der das Universum und die Götter hervorgebracht hatte, bestand aus der Darstellung von drei Kesseln. Dieselben drei Kessel standen auch für die weibliche Macht der kosmischen Schöpfung in der norwegischen Mythologie. Bei den Kelten bewahrten die drei Matriarchinnen den magischen Kessel der Wiedergeburt auf dem Grunde eines Sees (oder auch des Meeres). Von dort wurde er dann durch Bran, den "Gesegneten", heraufgebracht, um die in der Schlacht erschlagenen Männer wieder zum Leben zu erwecken

Der Kelch

Die Symbolik des Kelches ist komplex, sie beginnt bei den matriarchalen Bildern vom Gefäß des Schoßes und schreitet zu ihrer patriarchalen Ersatzform weiter, dem blutgefüllten Kelch der Auferstehung. Das lebenspendende Mondblut des Schoßes wurde zum Blut eines männlichen Wesens umdefiniert, das natürlich sterben musste, um dieses Blut zu erzeugen. Gottes Blutkelch verwandelte sich in einen Weinkelch, weil das Menschenopfer ekelhaft und das Tieropfer teuer wurde. Wein war das Blut der Erde. Die rituelle Geste, mit der der Kelch emporgehoben wird, wurde schließlich bei jedem Weinausschank zur Gewohnheit, da man den eifersüchtigen Göttern ihren Anteil anbieten musste, damit sie nicht ärgerlich oder rachsüchtig wurden. Bei den mittelalterlichen Heiden, Hexen und alchemistischen Mystikern war der Kelch ein universelles Symbol des Wasserelementes. In der keltischen Tradition symbolisierte der magische Kelch aus dem Meer die Wahrheit. Man glaubte, dass er zerbrechen würde, wenn drei Lügen über ihm ausgesprochen seien. Weihekelche wurden für besondere Angelegenheiten wie Krönungen, Königshochzeiten und Siegerfeste gegossen. Bis zum heutigen Tag gehört der Sieges-Cup oder Sieges-Pokal ganz selbstverständlich zu Rennen und anderen Sportarten.

Kreise

Der Ziegenbock

Die Nornen

Die Nornen sind die nordische Schicksalsgöttinnen.

Die Nornen (nord. Nornar) sind eine Dreiheit von Göttinnen, die an einer Quelle am Fuß des Weltbaums wohnen, die der Brunnen des Schicksals (Urdbrunnen) heißt. Dort teilen sie allen Wesen ihr Schicksal zu. Die älteste heißt Urðr ("die Gewordene"), ihre Schwestern sind Verdandi ("die Werdende") und Skuld ("die werden wird"). So teilen sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu, und so nimmt man beim Loswerfen die drei Runen in der Reihenfolge der Nornen auf und liest aus ihnen Ursprung, Zustand und Aussichten einer Sache, nach der man die Runen befragt. Diese drei Namen wurden erst von den Sehern der Vikingerzeit genannt, aber die Dreizahl der Nornen ist alt, denn Göttinnen wurden schon in altgermanischer Zeit oft als Dreiheit verehrt. Urðr ist darüber hinaus eines der Wörter, mit denen man auch das Schicksal als solches bezeichnet. Es heißt auf althochdeutsch Wurt und auf altenglisch Wyrd. Das bedeutet, daß das Schicksal nicht eine von fremder Hand festgelegte und starre "Bestimmung" ist, wie Anhänger autoritärer Religionen glauben, sondern ein dynamisches Werden, das sich immer wieder selbst gestaltet und aus seinen Ursachen hervorbringt. Auf nordisch heißt es auch Örlög, d.h. Grundlagen oder Grundschichten, denn es betrifft die grundlegenden Ursachen, aus denen die Dinge entstehen. Der gebräuchlichste heutige Ausdruck für das Schicksals, wie wir es verstehen, ist das englische Wort Wyrd. Es ist das ewige Werden, das durch die Hände der Nornen geht, aber auch ihre Macht übersteigt. Daher wäre es sinnlos, die Nornen um Hilfe anzurufen. Man kann sie nur respektieren und das Schicksal, das sie zuteilen, bewußt annehmen und leben, wie es Frigg im Mythos tut.

Der Faden

Der Faden war das übliche Symbol des Schicksals bei den Menschen, die die Dreifache Göttin als Schicksals-Göttin verehren. "Schicksalsgöttin" war einer der Beinamen der prähellenischen Aphrodite. Sie war das Modell für die Moiren (Nornen), die den Faden eines jeden Lebens spannen, maßen und durchschnitten.

Für Fragen, die Göttinnen betreffen, empfehle ich so gut wie alles was Marija Gimbutas geschrieben hat.