Die Ur-Mutter


Das dominante, göttliche Geschlecht ist weiblich.

Sie steckt in allem und ist überall, sogar in dir und in mir.

Doch wer oder was ist es?

In den Sagen und Myten gibt es oft nur die eine....

sie trägt viele Namen und existiert in vielen Ländern und Kulturen,

ist jahrhunderte und jahrtausende von Jahren immer wieder aufgetaucht....

 Es gibt eine Geschichte von einer Königin und ihrem Volk.

Urmutter Dana

Dana (die moderne Gälisch [irisch und schottisch] Form), Danu(Altes Irisch) oder Anu ist die Adlergöttin, Ahnfrau  und Mutter-Göttin des irischen Göttergeschlechtes der Tuatha Dé Danann(Völker der Göttin Danu) und darüber hinaus die Mutter Erde, genauer gesagt: Mutter Irland.

Der Genitiv ist Danann (als in Tuatha Dé Danann) und der Dativ danainn.

 

Es wird wenig über sie als eine Person registriert. Einige Gelehrte glauben Danu, und Anu (auch Ana) ist dieselbe Gottheit, während andere feststellen, dass dies zwei getrennte Personen sind. Die walisische Entsprechung von Danu ist Dôn. Beruhend auf den Beweisen von Ortsnamen, wie der Fluss Donau (Römer: Danuvius), Dniestr, Dniepr und Don, kann Danu überall in der keltischen Welt angebetet worden sein.

 

Zwei Hügel in der Nähe von Killarney (Munster) werden als ihre Brüste bezeichnet, wobei ein Cairn (Steinhaufen) auf jedem von ihnen die Brustwarze symbolisiert. Die Menschen stellten sich also vor, dass Dana über ihr Land ausgebreitet liegt und es auf diese Weise buchstäblich mit ihrem eigenen Leib beschützt und behütet. Alle Geschöpfe auf Erden (oder zumindest Irlands) – seien es nun die übrigen Götter, die Feenwesen oder die Menschen – sind ihre Kinder. Allen spendet sie Leben, und alle holt sie zu gegebener Zeit wieder in ihren Schoß zurück.

Wer es ihr gegenüber jedoch am gebührenden Respekt mangeln läßt, wer ihren Leib entweiht, Quellen verschmutzt und Bäume ohne triftigen Grund umhackt, der kann sie von einer ganz anderen Seite erleben. Und noch heute wissen zumindest die älteren Leute auf dem Lande, dass bestimmte Bäume, vor allem Weißdorn, unter gar keinen Umständen gefällt werden dürfen. Verstößt jemand gegen dieses ungeschriebene Gesetz, wundert sich daher niemand, wenn sich das Pferd des Frevlers anschließend ein Bein bricht oder sogar ihm selbst ein Unglück zustößt. So sorgt Dana noch heute dafür, dass die Iren, anders als viele andere Völker, mit ihrer Natur vergleichsweise rücksichtsvoll umgehen, und belohnt sie dafür mit üppigen Fuchsienhecken, fetten Lachsen, saftigen Wiesen – und nicht zuletzt mit hervorragendem Whiskey und Stout!

 

Dana ist als Jungfrau, Mutter und Jägerin zu sehen und repräsentiert somit den Zyklus von Geburt, Leben und Tod, wie er sich auch in den Mondphasen widerspiegelt.

Ihre dreifache Gestalt entfaltete sich in Irland zu den drei Göttinnen: Birgit, die junge Frau, Banba, die “Mutter Irland” und Macha bzw. Morrigan, die den Todesaspekt der Göttin verkörperte. (Jeder dieser Göttinnen erschien wiederum in dreifacher Gestalt.)

 

Ihr Kult war weit verbreitet, seit der Christianisierung wird an vielen ihrer heiligen Orte die Maria verehrt. Im Mittelalter wurde sie zunehmend als Göttin und Anführerin der Zauberer und Hexen angesehen, was jedoch auch auf andere Göttinnen zutrifft.

 

Ganz an alte Motive der Dana als Göttin der Tiere anknüpfend ritten ihre Anhänger(innen) des nachts auf allerlei Tieren über den Himmel. Zwar lehnte die christliche Kirche derlei Vorstellungen ab, doch haftete der Glaube im Volke. Mit dem Aufflammen des Hexenwahns gewannen solche Ideen, die sehr an die Wilde Jagd erinnern, auf grausame Weise Aktualität.

 

Dana ist die Göttin, die wie ein Adler die Lüfte durcheilte. Manchmal wird sie auch als Falke, Sperber oder Kranich dargestellt. Sie ist das luftig-feurige Prinzip, das den Sonnenkult ihres Vaters Dagda in den weich-fließenden Mondkult hinübergleiten läßt.

 

Sie war die Herrin der TUATHA vom Stamme der TUATACH, der Magier. Später wurde aus ihr Brigantia und Brigitte.

 

Sie war es aber auch, die sich in den Phasen des Unterganges des Matriarchats in die grausame Göttin MORRIGAN - in die Todesgöttin und Gattin des Todesgottes TETHRA - verwandelte.

Und über diese berichtet die Mythologie:

"Wonach verlangt es dem Weibe des Tethra? Nach dem Feuer des Kampfes! Nach den Reihen von Kriegern, vom Schwerte zerrissen! Nach Blut, und nach den Leichnamen unter Leichen! Nach Augen in Todesstarre. Nach Köpfen, vom Rumpf abgetrennt. Solcherlei Worte vernimmt sie mit Freude! Solcherlei Taten erfreuen ihr Herz. Und wenn sie ihr Schwert im Blute versenkt, dann jubelt ihr Geist!"

Es ist also nicht gerade erfreulich, was aus der sanften Dana geworden ist.